Autos als Gemeingut

Von Aron Petau6 Minuten gelesen

Commoning cars

Projekt Update 2025

System-Upgrade: Das Überwachungssystem läuft jetzt auf einem Raspberry Pi Zero, der für seinen niedrigeren Energieverbrauch ausgewählt wurde. Das System arbeitet nur dann, wenn genügend Solarenergie zur Verfügung steht - ein wirklich nachhaltiger Ansatz. Diese Aktualisierung hat den Stromverbrauch des Projekts deutlich reduziert, ohne die Überwachungsmöglichkeiten einzuschränken.

TCF Projektskizze

Dieses Projekt entstand während des Workshops "Tangible Climate Futures" 2023.

Projektleitung: Aron Petau
Kontakt: aron@petau.net

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Zusammenfassung

Private Autos sind eine der größten Privatisierungen öffentlichen Raums in unseren Städten.
Was wäre, wenn wir diese privaten Räume in öffentliche Ressourcen umwandeln könnten?
Was, wenn Autos zur öffentlichen Infrastruktur beitragen könnten, anstatt sie zu belasten?

Mit dem Aufkommen von Elektrofahrzeugen und Solartechnik können wir Autos neu denken - als dezentrale Kraftwerke und Energiespeicher. Dieses Projekt verwandelt mein privates Fahrzeug in eine öffentliche Ressource, ausgestattet mit:

Dieses künstlerische Experiment dokumentiert Position, Energieflüsse und öffentliche Nutzung des Fahrzeugs. Die Daten sind öffentlich zugänglich und zeigen das ungenutzte Potenzial privater Fahrzeuge auf.

Einführung

Nach sieben Jahrzehnten autogerechter Stadtentwicklung stecken viele Städte in einer Sackgasse. Die traditionelle Lösung, einfach mehr Straßen zu bauen, hat sich als nicht nachhaltig erwiesen. Ein einzelnes Projekt kann dieses systemische Problem nicht lösen, aber wir können mit alternativen Ansätzen experimentieren.

Experiment

Die technische Seite

Die Auswertung eines Jahres privater Fahrzeugnutzung zeigt deutlich, wie wenig das vorhandene Potenzial genutzt wird. Klar, die Daten sind nicht perfekt - manchmal fehlt die Sonne, manchmal das Internet - aber sie erzählen eine interessante Geschichte.

Das System

Das Herz des Systems ist ein Raspberry Pi Zero, der folgende Daten erfasst:

Öffentliches WLAN

Stellt euch vor, euer Lieblingscafé wäre mobil - so ungefähr funktioniert das WLAN-Angebot. Ein Netgear M1 Router mit 4G-Modem verteilt mein ungenutztes Datenvolumen. Die Stromversorgung kommt von der Zusatzbatterie des Autos.

Öffentliche Ladestation

An der Außenseite des Autos befindet sich ein USB-Anschluss zum kostenlosen Laden von Geräten. Keine Sorge, das System ist so ausgelegt, dass immer noch genug Energie fürs Auto bleibt - schließlich will ich nicht irgendwo liegen bleiben!

Communication

Nobody expects any help or public supplies from car owners. How to communicate the possibility to the outside world? The plan is to fabricate a vinyl sticker that will be applied to the car. The sticker will contain a QR Code that will lead to a website with the data and a short explanation of the project. Visual cues lead to the USB Socket and the Wifi Hotspot.

Issues

Die praktische Seite

Sprechen wir über die Herausforderungen, ein privates Auto in eine öffentliche Stromtankstelle zu verwandeln:

Die Technik Manchmal fällt das Internet aus, manchmal werfen Gebäude Schatten auf die Solarzellen, und manchmal schläft das System einfach ein, weil die Sonne sich versteckt. Ein bisschen wie eine Kaffeemaschine mit Eigensinn - aber genau das macht es spannend. Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie.

Die Kommunikation Wie erklärt man Leuten "Hey, mein Auto ist eigentlich hier, um zu helfen"? Klingt seltsam, oder? Wir sind so daran gewöhnt, Autos als geschützte Privaträume zu sehen. Mit ein paar Schildern und einem QR-Code versuche ich, diese Denkweise zu ändern.

Sicherheit (ohne Panik) Natürlich muss die Batterie vor kompletter Entladung geschützt werden, und die USB-Ports sollten nicht durchbrennen. Aber es soll auch einladend bleiben - niemand will ein Handbuch lesen, nur um sein Handy aufzuladen. Es geht um die Balance zwischen "Bitte nichts kaputt machen" und "Ja, das ist für dich da".

Die größere Vision Das Spannende daran: Was wäre, wenn jedes geparkte Auto eine kleine Stromquelle wäre? Statt nur Platz zu blockieren, könnten diese Maschinen der Stadt etwas zurückgeben. Vielleicht ein bisschen utopisch, vielleicht sogar ein bisschen verrückt - aber genau dafür sind Kunstprojekte da: um neue Möglichkeiten zu denken.

Datenschutz & Privatsphäre

Das Auto ist mit GPS-Tracker und WLAN-Hotspot ausgestattet. Dadurch kann ich zwar den Standort und die Anzahl der verbundenen Geräte sehen, aber die eigentlichen Nutzungsdaten bleiben privat. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie gehen wir damit um, dass die Nutzer:innen durch die Nutzung von Strom und Internet indirekt erfasst werden? Eine Möglichkeit wäre, die Daten nur zusammengefasst zu veröffentlichen - auch wenn das die wissenschaftliche Auswertung erschwert.

Sicherheit

Ja, mein Auto ist jetzt öffentlich verfolgbar. Und nein, ich bin kein Elon Musk mit Privatarmee - aber diese Art von Transparenz gehört zum Experiment. Es geht darum, neue Formen des Vertrauens und der gemeinsamen Nutzung zu erproben.

Quellen und Ausblick

UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 7 Bezahlbare und saubere Energie

Die Zunahme von SUVs in Städten Analyse von Adam Something

Ist Berlin eine fußgängerfreundliche Stadt?

Sicherheit öffentlicher Infrastruktur FBI-Richtlinien

Solarzellen auf Autos? Eine technische Analyse

Systemanalyse

  1. Technische Herausforderungen

    • Intelligente Ladesteuerung verhindert Batterieentladung
    • Schutzschaltungen gegen elektrische Manipulation
    • Automatische Systemüberwachung und Abschaltung
  2. Nutzererfahrung

    • Einfache Bedienung über QR-Code
    • Echtzeitanzeige des Systemstatus
    • Automatische Benachrichtigungen bei Fahrzeugbewegung
  3. Datenqualität

    • Redundante Datenerfassung bei schwacher Verbindung
    • Lokale Speicherung für Offline-Betrieb
    • Automatische Datenvalidierung

Zukunftsperspektiven

Dieses Projekt wirft wichtige Fragen zur urbanen Infrastruktur auf:

  1. Skalierungspotenzial

    • Anwendung auf öffentliche Verkehrsflotten
    • Integration in bestehende Stromnetze
    • Regulatorische Auswirkungen
  2. Netzintegration E-Fahrzeuge könnten als verteilte Energiespeicher dienen:

    • Stabilisierung von Netzschwankungen
    • Reduzierung der Grundlast
    • Unterstützung erneuerbarer Energien
  3. Gesellschaftliche Wirkung

    • Neudenken privater Fahrzeuge als öffentliche Ressource
    • Neue Modelle geteilter Infrastruktur
    • Stärkung der Gemeinschaft durch dezentrale Systeme

Die praktische Realität

Ehrlich gesagt: Ein privates Auto in eine öffentliche Ladestation zu verwandeln, bringt einige Herausforderungen mit sich:

Die Technik Manchmal fällt das Internet aus, Gebäude werfen Schatten auf die Solarzellen, und das System schläft ein, wenn die Sonne sich versteckt. Wie eine eigenwillige Kaffeemaschine, die nur arbeitet, wenn ihr danach ist. Aber genau das macht das Experiment aus – im Einklang mit der Natur statt dagegen.

Öffentliche Nutzung Wie erklärt man den Leuten "Hey, mein Auto ist eigentlich hier, um zu helfen"? Klingt seltsam, oder? Wir sind es so gewohnt, Autos als private, geschützte Räume zu sehen. Ich versuche das mit einfachen Schildern und einem QR-Code umzudrehen, aber es braucht definitiv ein Umdenken.

Sicherheit (aber bitte nicht langweilig) Klar, niemand soll die Batterie komplett leeren oder die USB-Ports kurzschließen können. Aber es muss auch einladend bleiben. Keiner will ein Handbuch lesen, nur um sein Handy zu laden. Es geht um die Balance zwischen "Bitte nicht kaputt machen" und "Ja, das ist für dich zum Benutzen".

Das große Ganze Hier wird's spannend: Was, wenn jedes geparkte Auto eine kleine Ladestation wäre? Statt nur Platz zu verschwenden, könnten diese Maschinen der Stadt etwas zurückgeben. Vielleicht utopisch, vielleicht sogar ein bisschen verrückt, aber genau dafür sind Kunstprojekte da – um andere Möglichkeiten zu erkunden.

Seht es als kleines Experiment, Private wieder öffentlich zu machen. Ja, Autos bleiben in Städten problematisch, aber solange sie da sind, könnten sie mehr tun als nur herumzustehen und zu glänzen.

Detaillierte technische Spezifikationen und Implementierungsrichtlinien finden Sie in unserer Projektdokumentation.