Echoing Dimensions

Der Raum

Kunstraum Potsdamer Straße

Die Ausstellung findet in einer umgebauten Parkgarage statt, die dem Studierendenwerk Berlin gehört und von diesem betrieben wird. Dieser große, offene Raum zeichnet sich durch niedrige Decken, Betonböden und freiliegende Betonwände aus. Mehrere Nischen und Alkoven in der Galerie schaffen Möglichkeiten für intime Erfahrungen innerhalb der rohen industriellen Architektur. Der unbeheizte, fensterlose Raum behält seinen utilitaristischen Charakter bei und bietet eine unverwechselbare Kulisse für experimentelle Kunst.

Unser Kollektiv besteht aus 12 Künstler:innen, die jeweils einzigartige Projekte zu audiovisuellen Installationen beitragen:

Das Konzept

Wir stellten unser Radioprojekt aethercomms aus, das aus unseren früheren Untersuchungen zu Kabeln und Funkräumen während des Studiokurses hervorgegangen ist.

Bautagebuch

2024-01-25

Heute haben wir den Raum zum ersten Mal besucht. Die unterirdische Parkgarage beeindruckte uns sofort mit ihrem rohen, industriellen Charakter – Beton überall, niedrige Decken und eine unverkennbare kalte Feuchtigkeit. Trotz der herausfordernden Bedingungen konnten wir uns bereits vorstellen, wie die einzigartige Atmosphäre des Raums unsere audiovisuellen Installationen ergänzen würde.

2024-02-01

Heute haben wir den Vertrag unterschrieben und uns damit offiziell den Raum für unsere Kollektivausstellung gesichert. Die Aufregung wächst, während wir vom Konzept zur Realität übergehen.

2024-02-08

Das kollektive Ausstellungsstatement:

Klang, als fundamentales Element alltäglicher Erfahrung, umhüllt uns in der Kakophonie des Stadtlebens – Autohupen, das Geschwätz von Fußgänger:innen, das Zwitschern der Vögel, das Rascheln der Blätter im Wind, Benachrichtigungen, Alarme und das konstante Summen von Radiowellen, Signalen und Frequenzen. Diese Klänge bilden zusammen den Lärm unseres Lebens, oft flüchtig und unbemerkt vorbeiziehend.

Die Beschäftigung mit Klang durch aktives Zuhören birgt das Potenzial, zu transformieren, wie wir uns selbst und unsere Umgebung erfahren. Dies ist die Kernidee von „Echoing Dimensions": Sobald man sich mit etwas beschäftigt, gibt es einem etwas zurück. Ob es die rhythmische Kadenz eines Herzschlags ist, eine fließende Symphonie urbaner Aktivität oder das Hufklappern eines laufenden Pferdes – unsere Köpfe und Körper konstruieren und rekonstruieren Szenen und Narrative, während sie die Klänge wahrnehmen und verarbeiten, die uns umgeben und durch uns hindurchgehen.

Die Ausstellung „Echoing Dimensions" findet im unterirdischen Raum der Galerie Kunstraum Potsdamer Straße statt und präsentiert Kunstwerke von 12 in Berlin ansässigen Künstler:innen, die in ihrer künstlerischen Praxis „intentionales Zuhören" durch Klang, Video und Installation untersuchen. Besucher:innen werden eingeladen, Aufmerksamkeit durch partizipatorische Erkundung zu navigieren. Jedes Kunstwerk dreht sich um verschiedene Themen, in denen historische Ideen widerhallen, politisch-persönliche Narrative neu konzeptualisiert und kulturelle Perspektiven untersucht werden. Der gemeinsame Faden der Ausstellung liegt in ihrem Interesse an den Komplexitäten auditiver Wahrnehmung und lädt Betrachtende ein, darüber nachzudenken, wie Klang unsere Erinnerungen prägt, unsere Kultur beeinflusst und unser Verständnis von Raum und Machtdynamiken herausfordert.

2024-02-15

Heute haben wir unseren TouchDesigner-Prototyp zum Laufen gebracht. Das System sammelt erfolgreich Punktwolken-Informationen über eine Kinect Azure, obwohl sich die Sortierung der Ausgabe des Geräts als ziemlich knifflig erwiesen hat. Die Tiefendaten werden in einem Format gestreamt, das sorgfältiges Parsen erfordert, aber wir machen Fortschritte.

2024-03-01

Heute führten wir unsere ersten Live-Tests mit der finalisierten Hardware durch. Nach langen Überlegungen entschieden wir uns, alles auf einem kompakten Intel NUC zu konsolidieren – TouchDesigner, das LLM und die Audio-Synthese laufen alle auf einer Maschine.

Die größte Überraschung kam aus einer unerwarteten Ecke: Audio-Synthese. Ohne verfügbare Internetverbindung im Ausstellungsraum konnten wir nicht auf die eleganten cloudbasierten TTS- Dienste zurückgreifen, die wir ursprünglich in Betracht gezogen hatten. Der winzige NUC, bereits am Limit, kämpfte mächtig. Es dauerte fast 15 Sekunden, um einen einzigen Absatz gesprochener Worte zu generieren, selbst bei Verwendung relativ kleiner Synthesizer-Modelle. Die Latenz war für unser interaktives Konzept unerträglich.

Die Lektion ist klar: Beim nächsten Mal müssen wir von Anfang an in mehr Rechenleistung investieren.

Ich frage mich, warum bessere Offline-TTS-Systeme nicht leichter verfügbar sind. Ist Text-to- Speech nicht ein grundlegendes Accessibility-Feature? Wir entschieden uns schließlich für Coqui TTS, das angemessen funktionierte, aber inzwischen vollständig aus dem Geschäft ist. Die Fragilität dieser Tools ist besorgniserregend.

2024-04-05

Aufregende Neuigkeiten heute: Wir wurden als Teil des Sellerie Weekend aufgenommen!

Sellerie Weekend Poster

Sellerie Weekend ist ein Kollektiv von Galerieräumen und künstlergeführten Initiativen, das eine frischere, gegenkulturèlle Alternative zum etablierten Gallery Weekend Berlin bietet. Die Aufnahme in dieses Programm steigerte unsere Online-Sichtbarkeit erheblich und half uns, am Eröffnungsabend ein volles Haus zu ziehen. Die Underground-Kunstszene kam in voller Stärke.

Ein Blick hinein

Das finale audiovisuelle Setup